Chronik

Chronik des Günthersdorfer Carneval Club

 

Mitglieder der Chorgemeinschaft „Harmonie" wollten in der schweren Nachkriegszeit den Menschen Abwechslung und Freude bieten.

 

So beschloss man auf Anregung des Sangesfreundes Matthias Trimborn, der aus der Karnevalshochburg Köln zugezogen war, am 11.11.1948 im Saal des „Schwarzen Bär" eine Karnevalsveranstaltung durchzuführen.

 

Es wurde ein voller Erfolg. Der Saal war brechend voll, die Stimmung bestens. Nun wurde der Karneval richtig in Angriff genommen. Es gab Prinzenpaar, Elferrat, Funkengarde und Zeremonienmeister.

 

Kostüme lieh man sich bei Semmler in Leipzig, was für alle Beteiligten eine kostspielige Sache war. Der Umzug ging von der Werkstatt des Herrn Martin Heider in den vollen Saal. Dann lief das Programm.

 

In den folgenden Jahren entstanden Karnevalsschlager, die von Heinz Bittroff getextet und von Josef Geritzen vertont wurden, wie „Alter Wein und junge Weiber", „Blau wie ein Veilchen" und „Oh Günthersdorf mein Heimatort", die noch heute gesungen werden.

 

Gefeiert wurde in allen Räumen der Gaststätte, drei Kapellen spielten auf, ca. 600 Gäste füllten den Saal, Gesellschaftszimmer und Gaststube. Leider konnte dieser Elan nicht gehalten werden.

 

1956 hatten wir das letzte Prinzenpaar, Schneidermeister Erhard Gerold und Renate Hoffmann. Danach fand sich niemand, welcher diesen Posten einnehmen wollte und das karnevalistische Treiben endete sicherlich aus Altersgründen.

 

Der Dorfklub (Organisation für kulturelle Aktivitäten im Ort) versuchte über Kontakt mit dem Bad Dürrenberger Karnevalsverein mit einer Gastvorstellung einen Neubeginn, was aber an den finanziellen Forderungen scheiterte.

 

1985 kaufte die LPG Pflanzenproduktion Zöschen den Gasthof „Schwarzer Bär", um ihn gründlich zu sanieren. Der Saal wurde neu gestaltet, Sanitärtrakt angebaut, Gasträume neu gestaltet, die Küche modernisiert - es wurde ein Kulturhaus der Landwirtschaft. So flossen ab diesem Jahr Gelder der LPG nach Günthersdorf.

 

Am 01. April 1987 trafen sich Vertreter der Kommission für Kultur, Jugend und Sport des Gemeinderates und des Dorfklubs mit dem Ortsvorstand des VdgB sowie am Karneval interessierten Bürgern.

 

Dabei waren: Helmut Richter, Dr. Heinze, Siegfried Ratzsch, Arthur Stein, Andreas Heller, Siegfried Bau, Josef Pecher, Manfred Görlitz, Dieter Noll, Siegfried Franke, Lothar Heider, Andreas Richter, Dietmar Kerntke.

 

Die VdgB bot eine Trägerschaft für einen Karnevalsclub an. Damit konnten die finanziellen Fragen geklärt werden, was von allen Teilnehmern begrüßt wurde. Sofort begannen die Karnevalisten mit der Planung.

 

Für den 09. April 1987 wurden am Karneval interessierte Bürger eingeladen, um einen Verein zu gründen und den Vorstand zu wählen. Anwesend und somit Gründer des Vereins waren:

 

Helmut Richter, Dr. Heinze, Arthur Stein, Josef Pecher, Dieter Noll, Andreas Richter, Lothar Heider, Andreas Heller, Manfred Görlitz, Siegfried Franke, Dietmar Kerntke.

 

 

In den Vorstand wurden gewählt:

Vorsitzender Josef Pecher
Stellvertreter Dietmar Kerntke
Kassenwart Helmut Richter
Zeremonienmeister Dieter Noll
Dekoration Manfred Görlitz, Dr. Heinze
Bekleidung Andreas Richter
Gesprochenes Wort Andreas Heller, Siegfried Bau
Musikalische Arbeit Lothar Heider, Siegfried Franke
Schriftführer Sylvia Noll
Frauenwart Simone Pfützner

 

 

Die erste Veranstaltung ist am 11.11.1987 im „Schwarzen Bär". Für den Februar 1988 sind eine Jugenddisco mit Programmeinlagen, eine Karnevalsveranstaltung und ein Kinderkarneval vorgesehen.

 

Am 16. Mai 1987 wurde ein Erfahrungsaustausch mit dem Markranstädter Karnevalsclub durchgeführt. Dieser führte uns in die Formalitäten des Vereinslebens ein. Von den Karnevalsfreunden aus Markranstädt wurde uns mit Kostümen für die Funkengarde ausgeholfen.

 

Wir legen auch die Farben des Vereins fest: Blau - Weiss

 

Nun beginnt die eigentliche Arbeit: Dekoration für die Bühne und Saal, Elferratsbänke und Bütt müssen besorgt werden, die Tanzgruppe aufgestellt und Trainer gesucht werden, Kapellen eingebunden werden.

 

Das Motto der ersten Veranstaltung lautete: „Endlich wieder Karneval."

 

 

Gründungsurkunde